Der Heimatverein Paulushofen hat zusammengetragen, was die Ortshistorie über die Felsengruppe zu berichten weiß
In früheren Zeiten wurde der Kirchenpatron im Volksmund einfach auch „Heiling“ genannt und entsprechend hat man auch von den Feldern und Wäldern, die sich im Besitz der Kirchen befanden, von den „Heilingfeldern“ und vom „Heilingholz“ gesprochen. Die Felsformation liegt im „Heilingholz“ und wurde deshalb als „Heilingfelsen“ bezeichnet. Bei der Übertragung ins Schriftdeutsch ist aus dem „Heilingfelsen“ dann der „Heilige Felsen“ geworden.
In den Jahren des Zweiten Weltkrieges haben Burschen aus Kottingwörth auf den Felsen ein einfaches Holzkreuz aufgestellt, da die Stelle damals noch sehr gut vom Tal einsehbar war. Um das Jahr 1977 hat dann die katholische Landjugend von Paulushofen, mit Unterstützung des damaligen Pfarrers Josef Bierschneider und der Stadt Beilngries, das Kreuz erneuert, einen Steg errichtet, eine Absturzsicherung angebracht und so für Wanderer eine gute Zugangsmöglichkeit geschaffen.
Von Kottingwörth aus ist der Felsen über dem „Irrloch“ (heute meist fälschlich als „Hirlloch“ bezeichnet) eher beschwerlich zu erreichen. Auf dem Berg grenzt die Flur von Paulushofen an den Wald an, dieser Bereich wird als „Birklach“ bezeichnet, und von dort aus ist der ehemalige Aussichtspunkt relativ einfach zugänglich.
Woher der Name „Irrloch“ stammt
Auf diese Geschichte wurde der Heimatverein bei seinen Recherchen von den beiden Kottingwörther Frauen aufmerksam gemacht. Wie über etliche andere „unheimliche“ Orte auch erzählte man über das Tal zwischen Kottingwörth und dem Heiligen Felsen die Sage, es würden Irrlichter dort umgehen. Dem Aberglauben nach werden Irrlichter von Geistern (Irrwischen) und anderen Sagengestalten erzeugt, um Menschen absichtlich in die Irre und in den Tod zu locken. Aus dieser Legende entstand wohl die Flurbezeichnung „Irrloch“.
Die Mitglieder der Landjugend haben festgestellt, dass heute leider nur noch sehr wenige von diesem Felsen wissen und möchten deshalb dazu beitragen, hier, in Abstimmung mit
der Kirchenverwaltung von Kottingwörth, wieder ein markantes Ziel zu schaffen für Einheimische aber auch für Urlauber, die hier zum Beispiel auf der Nordic-Walking-Route vorbeikommen. Schließlich bietet sich vom „Heiligen Felsen“ eine wunderschöne Aussicht. Heute ist die Felsgruppe kein bedrohliches, sondern ein beeindruckendes Naturschauspiel, das es verdient, gepflegt und geschützt zu werden. Für das Projekt setzt und setzte sich wie bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch die Katholische Landjugend von Paulushofen ein: Dafür gebührt ihr an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.