Bistumshaus Schloss Hirschberg

Im Lauf der Jahrhunderte sind viele Menschen durch die Türen von Schloss Hirschberg gegangen.

Grafen und Ritter, Adelige und Beamte, Fürstbischöfe und Hofleute, Alumnen und Professoren, Gottsuchende und Bildungshungrige.

Öffnungszeiten

Der Schlosshof ist jederzeit frei zugänglich, Besichtigung der Räume im Rahmen von festen Besichtigungsterminen möglich. Führungen für Gruppen nach Vereinbarung mit der Tourist Information Beilngries (08461/8435 und tourismus@beilngries.de)

Auf dem Bergsporn von Hirschberg entsteht ab dem 11. Jahrhundert die mittelalterliche Burg der Grafen von Hirschberg mit 200 m Länge und 50 m Breite als die größte Burganlage im Altmühlgebiet. 1305 stirbt der letzte Graf von Hirschberg, Gebhard VII., kinderlos und vermacht die Burg testamentarisch dem Bischof von Eichstätt.

Die Bischöfe sind Burgherren und oft auch Bauherren zugleich. Burg Hirschberg ist eine eigene Hofhaltung mit verschiedenen Ämtern: Kastellan, Pfleger, Kastner, Richter... Auf engem Raum entfaltet sich ein adeliges Machtzentrum mit hohem Selbstbewusstsein.

Im heutigen Erscheinungsbild von Schloss Hirschberg haben sich viele Spuren der alten Burganlage erhalten: Schlossmauer, Grafenbau, Bergfried, Burgkapelle. 1636 brennt die Burg durch Blitzschlag zum großen Teil aus. Im 18. Jahrhundert entsteht aus den Gebäuden und Ruinen der Burg Hirschberg eine Schlossanlage mit drei Flügeln. Ein Rokokoschloss auf dem Berg: ein „Kabinettstück“ der Schlossarchitektur. Die Baumeister tragen klingende Namen: Jacopo Angelini, Gabriel Gabrieli, Maurizio Pedetti. Alle stehen sie in den Diensten der Fürstbischöfe von Eichstätt und gestalten ein Schloss für die Sommerfrische: Wohnraum und Repräsentationsort, Ausgangspunkt für die fürstliche Jagd, Raum für höfische Feste. Johann Jakob Berg, „Hofbildhauer und Stockhaderer“, dekoriert die Fassaden und die Räume des Schlosses mit phantasievollem Stuck. Johann Michael Franz, Hofmaler, signiert die Malereien al fresco oder auf Leinwand, an der Decke und an den Wänden. 1803/6 fällt das Schloss bei der Säkularisation an den Großherzog von Toskana. In den kommenden Jahrzehnten wechselt es noch mehrmals den Besitzer. 1860 kauft Bischof Georg von Öttl das Schloss vom Königreich Bayern zurück. Hier verbringen die Alumnen und Seminaristen des Bischöflichen Seminars Eichstätt ihre Ferien.

1925 wird Schloss Hirschberg das Exerzitienhaus der Diözese Eichstätt. 1967/69 entsteht am Südhang nach Plänen von Alexander Frhr. von Branca die Marienkapelle: eine Kirchenburg von außen, innen ein Raum der Geborgenheit. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts zeigt sich, dass Schloss Hirschberg für die Erfordernisse der Gegenwart umgestaltet werden muss. Diözesanbaumeister Karljosef Schattner fügt der gewachsenen Bausubstanz in den Jahren 1988-1992 einen neuen Trakt mit Cafeteria, Speisesaal, Küche und Lagerräumen hinzu. Die Gästezimmer erhalten ein modernes, einheitliches Gesicht. Der respektvolle Umgang mit dem Vorhandenen lässt das Gefüge zwischen Alt und Neu so stimmig erscheinen.

Heute wird das Haus als Tagungs- und Bildungshaus der Diözese Eichstätt genutzt. Die historischen Räume bieten einen glanzvollen Rahmen für Tagungen, Seminare und Fortbildungen verschiedenster Veranstalter aus Kirche, öffentlicher Hand und Wirtschaft.

Baudenkmal D-1-76-114-109